Wiesent
Die Gemeinde Wiesent mit seinen 2500 Einwohner liegt eingebettet zwischen dem Donautal und den Ausläufern des Bayrischen Wald auf halben Weg zwischen Regensburg und Straubing im Landkreis Regensburg (Bundesland Bayern)
Luftbild:
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Der Ort Wiesent, auf halbem Weg zwischen Regensburg und Straubing im Landkreis Regensburg, am Übergang der Donauniederung zu den noch heute stark bewaldeten Höhen des Bayerischen Vorwaldes gelegen, ist ein uraltes Siedlungsgebiet. Aus der Zeit ca. 60000 vor Christus wurden Steinwerkzeuge der Neandertaler auf einer Freistation bei Wiesent gefunden. Auch der Fund eines Steinbeils in Rupertsbühl aus der Zeit ca. 4000 vor Christus deutet auf eine frühe Besiedlung hin. Erst relativ spät kann von einer ersten schriftlichen Überlieferung des Ortes berichtet werden. Die älteste Erwähnung der Ortschaft Wiesent geschieht im Jahre 780. Ein Ritter Hito schenkt dem Kloster Niederalteich 36 Tagwerk Grund bei dem Weiler Wisunte. Damit ist Wiesent als Herrschaftsort ausgewiesen und früh bezeugt. Zugleich ist die Größe Wiesents zu dieser Zeit gekennzeichnet, denn ein Weiler war in der Regel eine Siedlung von 4 bis 6 Häusern.
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Die Größe schien sich über Jahrhunderte gehalten zu haben, den in den urkundlichen Erwähnungen des Ortes im Zusammenhang mit den Herrschaften, die über Wiesent regierten, wird immer wieder vom Weiler Wiesent gesprochen. Die Vergrößerung des Weilers fällt in die, in der in Wiesent das Luthertum als Konfession vorherrschend war, etwa im Jahre 1554. Bei der Rückkehr zum katholischen Glauben im Jahre 1620 wird die als Filiale zu Wörth gehörende Gemeinde zu einer eigenen Pfarrei erhoben. Um 1625 wütete die Pest in Wiesent, 1633 dringen die Schweden an beiden Ufern der Donau nach Osten vor, wobei die Ritterburg Heilsberg in Schutt und Asche gelegt, Wiesen ausgeraubt und zum Teil in Brand gesteckt wird. 1695 wird das Schloß Wiesent von Graf Rudolf Max Thimon von Lintelo errichtet. 1707 wird die alte und sehr baufällige Kirche abgebrochen und eine neue Kirche gebaut. Die Gemeinde wuchs und die Pfarrkirche erwies sich als zu klein, so daß bereits 1913 ein Kirchenbauverein gegründet wurde. Der Verein wurde wieder aufgelöst du 1967 neu gegründet. Die Grundsteinlegung für den Kirchenumbau erfolge 1971. 1973 wurde die erweiterte Kirche konsekriert.
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Bereits zur Zeit des Luthertums bestand in Wiesent eine Schule. 1858 bemühte sich die Gemeinde um ihren Neubau. Das in westlicher Richtung ausgesuchte Grundstück konnte nicht erworben werden und so bot sich als Ersatz das „Orgelbauerhaus“ in der Bahnhofstraße an. Erst 1960 wurde die neue Schule gebaut, in der seit dem Schuljahr 1961/62 unterrichtet wird. Die Erweiterung und Generalsanierung begann 1993 und wurde 1998 abgeschlossen. Die Schule wird zusammen mit der Stadt Wörth im Schulverband Grund- und Mittelschule Wörth-Wiesent betrieben. Das 20. Jahrhundert machte vor den Tore von Wiesent nicht halt. 1903 wird die Gemeinde Wiesent an das wenige Jahre zuvor entstandenen bayerische und nationale Eisenbahnnetz durch die Verlängerung der Walhallabahn von Donaustauf nach Wörth angebunden. 1968 zieht eine Diesellok zum letzten Mal einen Güterzug über die Schmalspurbahn nach Regensburg. Das erste elektrische Licht erhielt 1909 die Kehrermühle. Ab 1912, nach Abbruch der Heilsberger Mühle, wird die Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt und Wiesent steht das elektrische Licht zur Verfügung. 1905 kam auch der Anschluß an das bayerische Telefonnetz. Seit 2012 ist Wiesent „Highspeed Kommune“ mit Glasfaseranschluß an das Internet.
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Von 1955 bis 1957 erfolge der Neubau der Wasserversorgung. Der neu erbaute Kindergarten wurde 1975 eingeweiht und beheimatet auch seit 1982 die Gemeindeverwaltung. 1972 erfolge die Zusammenlegung der bisher selbstständigen Gemeinden Kruckenberg und Dietersweg zur Einheitsgemeinde Wiesent, sie zählten gemeinsam 1953 Einwohner. In Folge der Gebietsreform mußte sich die Gemeinde Wiesent im Jahre 1978 mit den Gemeinden Pfatter, Brennberg und der Stadt Wörth zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit dem Sitz in Wörth a. d. Doau zusammenschließen. Bereits 1980 wurde die Gemeinde Wiesent aus der Verwaltungsgemeinschaft entlassen. Sie hat seitdem ihre volle Selbstständigkeit und kann über ihre Geschicke selbst entscheiden. 1983 wurde mit dem Bau der Kläranlage und der Kanalisation begonnen, die 2001 mit der Kanalisation von Kruckenberg abgeschlossen werden konnte. 1990 wurde im Schloß Wiesent das Museum „Hudetz-Turm“ eröffnet, in dem der Großteil des künstlerischen Nachlasses des Malers und Ehrenbürgers Karl Anton Hudetz ausgestellt ist. Außerdem ist der Hudetz-Turm eine beliebte Ausstellungsmöglichkeit für Hobbykünstler.
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Das Gesicht, die Gestaltung des Ortszentrums, das „Wohnzimmer“ der Gemeinde Wiesent, hat sich im Laufe der Jahre oftmals geändert. Im Rahmen der Städtebauförderung wurde dem Dorfplatz in den Jahren 1995/96 seine heutige, ansprechende Gestaltung gegeben, die förmlich zum Rasten und Verweilen, aber auch zum Feste feiern einlädt. Der Abschluß der Gestaltung des Dorfplatzes wurde mit einem großen Dorffest und Brunnenfest gefeiert. Aus einem Parkplatz wurde wieder der Mittelpunkt des Dorfes. Dies zeigte sich beim Jahrtausendwechsel, als sich die Bürger von Wiesent auf dem neugestalten Dorfplatz einfanden und gemeinsam das Jahr 2000 mit einem großen Feuerwerk empfingen und feierten. 2009 wurde auch der am Dorfplatz gelegene Sommerkeller saniert und für Veranstaltungen nutzbar gemacht. Auf der Martiniplatte wurde 2003 der Nepal Himalaya Pavillon der Expo 2000 in Hannover wieder aufgebaut und ist seitdem für die Öffentlichkeit zu bestimmten Öffnungszeiten zugänglich. Rund um den Pavillon wurde ein Schau- und Sichtungsgarten mit mehr als 2500 verschiedenen Pflanzenarten angelegt.
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Im Jahr 2005 wurde im großen Stil die 1225-Jahrfeier von Wiesent begangen. Als wahre Besuchermagneten erweisen sich der Wiesenter Weihnachtsmarkt und der Wiesenter Josefimarkt, die jährlich auf dem Dorfplatz stattfinden und Tausende von Besuchern nach Wiesent locken.
Zur Zeit zählt die Gemeinde Wiesent rund 2500 Einwohner. Die Weichen für die kommenden Jahre sind mit der Erstellung des Flächennutzungsplanes gestellt, der eine behutsame Ausweisung von Bauland vorsieht.
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