Die Wiesenter Feuerwehren übten bei einer Großübung zum Thema Erste Hilfe

18. Oktober 2022

Ob in der Freizeit, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr – wenn Menschen in Not geraten, ist schnelle Hilfe oft lebenswichtig. Im Feuerwehrdienst sind Kenntnisse in Erster Hilfe sehr wichtig, da oftmals die Aktiven die ersten Kräfte sind, die am Einsatzort eintreffen. Diesem Thema widmeten sich die Jugendlichen, Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehren Kruckenberg, Wiesent und Dietersweg. Im Rahmen der Aktionswoche der bayerischen Feuerwehren wurde in Kruckenberg am Samstag eine Großübung abgehalten. Der Kruckenberger Kommandant Emanuel Fuchs hatte das Ganze organisiert. Unterstützt wurde er von Niklas Schäfer und Maria Obereisenbuchner vom Lehrzentrum Eisenbuch. Diese Einrichtung bietet Ausbildung und Fortbildungen im Bereich Erste Hilfe in Kombination mit erlebnispädagogischen Lehrmethoden an. Die nachgestellten Notfälle sollen dabei so reell wie möglich präsentiert werden, um einen großen Lerneffekt zu erzielen.

 

Täuschend echt geschminkte „Opfer“ Von den drei Wehren stellten sich jeweils drei Mitglieder zur Verfügung, die von Schäfer und Obereisenbuchner geschminkt wurden, dabei wurden eine offene Unterarmfraktur, eine stark blutende Kopfwunde und Verbrennungen an den Armen täuschend echt nachgebildet. Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung am Kruckenberger Gerätehaus wurde Stellung bezogen. Fuchs setzte den Notruf ab und übermittelte den Einsatzbefehl, der beinhaltete, dass in einem Waldstück bei Holzarbeiten vier Personen schwer verletzt wurden. Die beiden Ersthelfer Klaus Vilsmeier und Reinhard Scheidacker schilderten den ersteintreffenden Kräften die Situation. Als Einsatzleiter fungierte der Kruckenberger Vorsitzende Christian Limmer, der den jeweiligen Gruppenführern die Befehle erteilte. Zum vermeintlichen Unfallort eilte auch ein Rettungswagen der BRK-Bereitschaft Wörth mit Notarzt Samuel Willkomm und den Sanitätern Sonia Rothe und Lukas Hollnberger. Während die Dietersweger die Verkehrsregelung übernahmen, versuchte eine Kruckenberger Feuerwehrfrau, einen brennenden Traktor zu löschen, wurde dabei „nach einer Explosion verletzt“ und brauchte dringend ärztliche Versorgung. Währenddessen rüsteten sich die Wiesenter Kollegen mit Atemschutz aus und bekämpften den „Brand“. Unter einem Stapel aus Holzstämmen wurde eine „Person“ eingeklemmt, wobei hier ein Dummy eingesetzt wurde. Schnellstmöglich musste eine Reanimation durchgeführt und der Holzstapel abgesichert werden. Mit Hebekissen wurden die Stämme schonend angehoben, um den „Verletzten“ darunter hervorzuziehen. Neben dem Holzstapel wurde ein „Patient“ aufgefunden, der Kopfverletzungen aufwies. Nach dem Abtransport mit dem Spineboard aus dem Gefahrenbereich wurde ein Kopfverband angelegt und die Person überwacht. Eine weitere Person hielt sich schmerzverzerrt den Arm, der einen offenen Bruch vorwies. Hier wurde ein Druckverband angelegt und darauf geachtet, dass er nicht ohnmächtig wurde.

 

„Alles ist besser, als gar nichts zu tun“ Bei der Nachbesprechung stellte Fuchs fest, dass die Übung sehr gelungen war und dankte allen fürs Mitmachen. „Alles ist besser, als gar nichts zu tun“, sagte Schäfer zu den Ersthelfern. Allerdings sollte auf den Eigenschutz geachtet werden. Auf die Frage wie ein Notruf abgesetzt werden sollte, wenn man im Waldstück seinen Standort nicht genau benennen kann, antwortete Schäfer, dass es hier gute Handyapps gebe, bei denen die Koordinaten angezeigt würden. Diese könnten dann an die Leitstelle weitergegeben werden. Notarzt Willkomm meinte, dass bei einem solchen Notfall mit vier Verletzten die Mithilfe der Wehrler sehr vorteilhaft sei, bis zum Eintreffen weiterer Rettungsdienstteams könne so effektiv agiert werden. Ein Bild vom Übungseifer machten sich Kreisbrandinspektor Johann Bornschlegl und Kreisbrandmeister Georg Koller. Bei einem Einsatz sollte auf die Ordnung des Raumes geachtet werden, so dass genügend Platz für die Rettungsdienstfahrzeuge oder auch für die Landung für den Rettungshubschrauber bleibt, fügte Bornschlegl an. Zu sehen war, dass bei einem solchen Szenario nie genügend Helfer vor Ort sein können – jeder hatte eine Aufgabe.

 

„Auf die Feuerwehr ist Verlass“ Zweiter Bürgermeister Alfred Stadler lobte die Einsatzkräfte für ihr Mitwirken und hob hervor: „Auf die Feuerwehren ist Verlass. Im Notfall beruhigt es den Verunfallten, wenn er die heranfahrenden Feuerwehrfahrzeuge hört und weiß, jetzt wird mir gleich geholfen.“ Text und Bild: Donau-Post, Sandra Meilinger

 



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