Mero-Übung mit über 100 Einsatzkräften

09. Mai 2023

Öl, das aus beschädigten Leitungen tritt, kann zu schwerwiegenden Umweltkatastrophen führen. Um für so einen  Fall im Landkreis Regensburg gerüstet zu sein, nahmen über 100  Feuerwehrleute am Samstagvormittag an einer Ölwehr-Vollübung teil. Nach dem Ölalarm- und Einsatzplan wurde dabei der Ernstfall geübt, wobei die Einsatzkräfte des  Mero-Schieberabschnittes B11 zwischen Rosenhof und Wiesent gefordert waren.

 

„In jedem Landkreis wird alle drei Jahre eine Vollübung abgehalten, wobei nach und nach die Schieberabschnitte abgearbeitet werden“, erklärte Thomas Weitzel, der bei der Mero Germany GmbH für  die Sicherheit, Gesundheitsschutz  und Managementsysteme zuständig  ist. Mit dabei war auch Elektriker Bernd Schneider, der im Bereitschaftsdienst war und sich ein Bild vom Geschehen machte. Wie Weitzel  berichtete, gab es seit dem Bau der Leitung vor über 25 Jahren keine größeren Schäden, vor kurzen kam es zu einem kleinen Leck im  Landkreis Neustadt/Waldnaab, das aber schnell wieder behoben werden konnte, die ausgetretene Menge passte in eine Badewanne. 

 

Sammelstelle war das  Wiesenter Gerätehaus  Für die Übung wurde im Feuerwehrgerätehaus Wiesent eine zentrale Sammelstelle eingerichtet, Gesamtleiter war Kreisbrandrat Wolfgang  Scheuerer, als Einsatzleiter fungierte Kreisbrandinspektor Sebastian Schmaus des Bereiches West aus Nittendorf. Unterstützt wurde Schmaus von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL). Ansprechpartner für die Wehren war nach erfolgter Alarmierung die Kreiseinsatzzentrale (KEZ), die im Landratsamt  Station bezog. Gegen 9.30 Uhr signalisierten die  Leckerkennungssysteme in der Leitzentrale der Mero in Vohburg ein Leck im Schieberabschnitt B11. Die Leitzentrale ging unverzüglich gemäß des Ölalarm- und Einsatzplanes vor. Alarmiert wurde die zuständige Integrierte Leitstelle Regensburg, die wiederum Ölalarm des Katastrophenschutz-Sonderplanes für die Strecke B11 auslöste. Die Feuerwehren Barbing, Illkofen, Kruckenberg und Dietersweg gingen auf die Suche nach dem Leck. Fündig wurde schließlich die Feuerwehr Illkofen, wobei das Leck durch Leitkegel mit Hinweisschild gekennzeichnet wurde. Für die Ölsperren auf den Gewässern waren die Feuerwehren aus Rosenhof-Wolfskofen, Eltheim, Geisling, Wiesent, Wörth und Oberachdorf zuständig. Die Mitarbeiter der Mero fuhren gemeinsam mit Scheuerer, weiteren Mitgliedern der Einsatzleitung und dem zweiten Bürgermeister der Gemeinde Wiesent, Alfred Stadler, die Stationen ab und kontrollierten die Ölsperren. Vor Ort war auch ein Schiedsrichtergespann, bestehend aus den Kreisbrandmeistern. Um kurz vor 12 Uhr wurde die Vollübung mit einem positiven Fazit beendet. Weitzel sagte bei der Nachbesprechung im Wiesenter Gerätehaus, dass die Ölsperren alle funktionsfähig waren. Der Ausbildungsstand der Einsatzkräfte sei hervorragend. Scheuerer sagte, die einzelnen Feuerwehren hätten gewusst, was zu tun ist. „Die Abläufe waren sehr gut.“ Festgestellte Kleinigkeiten würden ausgebessert und benötigtes Material noch angeschafft.

 

Material liegt in  Ölsperr-Häuschen bereit  Stadler zeigte sich beeindruckt vom Übungsaufbau und bemerkte: „Wir hoffen, dass der Ernstfall nicht eintritt, sollte es dennoch vorkommen,  sind die Feuerwehren gut vorbereitet.“ Damit die Katastrophenschutzkräfte ihre Aufgaben wahrnehmen könnten, stelle Mero im Landkreis Regensburg 15 Ölsperren zur Verfügung. Weiteres Material sei bei verschiedenen Wehren und in den sogenannten Ölsperr-Häuschen eingelagert, informierte Weitzel. Er fügte an: „Bei diesen Übungen wird jeweils geschaut, ob die Maßnahmen  noch sinnvoll sind, oder ob Anpassungen vorgenommen werden müssen.“ Bei einer Brotzeit, gesponsert von Mero, tauschten die Teilnehmer noch Erfahrungen aus. 

 

Wissenswertes über die Mero  Die Mitteleuropäische Rohölleitung (Mero) von Ingolstadt über Waidhaus nach Nelahozeves bei Prag dient der Versorgung der Tschechischen Republik mit Rohöl. Sie hat eine Gesamtlänge von 344 Kilometer, davon 179 Kilometer im Freistaat Bayern, und einen Durchmesser von 700 Millimeter. Die Streckenlänge in Regensburg beträgt etwa 35 Kilometer, eingeteilt in sechs Schieberabschnitte. Die Leitung tritt bei Poign im Landkreis ein und verlässt ihn wieder nördlich von Wörth in Richtung Falkenstein. 

Text: Sandra Meilinger, Donau Post



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